Suche eine Stelle auf dem Plan, die wirklich zählt: Café, Aussichtspunkt, Hostel, Bushaltestelle. Lege eine kleine Herzschablone auf, verschiebe sie, bis die Straßennamen genau im Sichtfenster liegen. Schneide sauber, atme ruhig, kein Perfektionismus. Ein leicht unregelmäßiges Herz wirkt lebendig. Ich halte gern kurz inne und erinnere mich an die Geräusche dort. Dieses bewusste Innehalten schleicht sich später in das Objekt, das dadurch wärmer und persönlicher erscheint.
Mit einer Nadel stichst du entlang der Herzlinie vor, dann umwickelst du die Kante mit rotem oder goldenen Garn. Das dauert kaum zehn Minuten, gibt aber Struktur, die Finger neugierig macht. Wenn Garn fehlt, funktioniert auch feines Washi-Tape. Durch die Haptik entsteht ein kleiner Anker für die Erinnerung, als würdest du die Stadt noch einmal mit den Fingerspitzen ablaufen. Dieses spielerische Detail hebt das Herz vom Hintergrund ab und macht es einzigartig.
Nutze einen günstigen Minirahmen oder falte selbst einen aus stabilem Karton, den du mit Tape verstärkst. Ein Klecks Kleber fixiert das Herz mittig. Hinten eine Kordel oder einen Klebepunkt anbringen, fertig. Ich habe so einen Rahmen über dem Schreibtisch, genau dort, wo die Nachmittagssonne ihn kurz küsst. In diesem Licht wirkt die Erinnerung fast akustisch: Stimmengewirr, Straßenbahn, eine summende Neonreklame. Mehr braucht es nicht, um heimlich zu lächeln.